Backpacking – Dinge, die ich daran hasse
21. Januar 2017Backpacking – ist das nicht gefährlich?
24. Januar 20171. Filme im Flugzeug
12 Stunden Flug, da ist genug Zeit für ein paar Blockbuster anzuschauen, die lenken von den nervenden Sitznachbarn um dich herum und vor der eigentlichen Tatsache ab, dass Fliegen ein Notwendiges Übel ist.
Ich brauche dann das nächste halbe Jahr nicht mehr ins Kino zu gehen. Den Rest vom kinolosen Jahr erledigen dann die Original-Fake-Movie-DVD´s vom lizensierten Street-Promoter vor Ort.
2. Bus- , Schiffs- und Zugfahrten
Die sind oft abenteuerlich wie bei Speed, lernst andere Backpacker aller Couleur, Local´s und MacGyver-Busreparaturen kennen.
Kann aber auch in die Kategorie "Dinge, die ich daran hasse" fallen...
5. Lästern
Mit Silvi oder Einheimischen über das Kuriositäten-Kabinett herziehen, auch wenn der uns damit einschließt.
6. Feilschen
Give me discount...!
Es wird gehandelt, übertrieben und gejammert was das Zeug hält...
Ich muß 3 Kinder versorgen!
Na und...ich 5!
Heut is kein gutes Geschäft, kauft keiner..!
Wenn du mit dem Preis nicht runtergehst, bleibt das auch so!
Kann ich nicht machen... da verdiene ich nichts mehr, kauf doch mehr..
Die Zahlen werden in den Taschenrechner reingehauen, die Köpfe geschüttelt, grimmig geschaut... Dann wird auch mal was nicht gekauft, weil der Today-Discount-Boy die umgerechnet 10 Cent nicht runter gehen wollte. Nach 20 Metern rennt er dir eh hinterher und schlägt ein. Oder du bezahlst einfach den übertriebenen Preis, geht ja nur ums feilschen, nicht ums Geld. Wenn du ihm dann irgendwann mal wieder begegnest, trinkt man Bhang-Lassi zusammen und quatscht über das Freiluft-Kuriositätenkabinett.
7. Roller fahren
Zu Hause fahr ich kein Motorrad, weil ich nicht vorzeitig als Oganspender enden will, kaum im Urlaub mutiere ich zum Easy Rider.
8. Local Food
Du fällst im Delirium aus dem Bett auf die Strasse und schon wirst du zugeschüttet mit optischen Gourmet-Reizen... keine langen Wege zum Supermarkt ( der bei uns zu Hause eh schon zu hat ), dem Restaurant ( wo es nicht gut ankommt, wenn man dem Koch seinen Respekt mit einem ordentlichen Rülpser zollt ) oder dem Chinesen im Dönerladen.
Das Essen liegt hier auf der Strasse... Steht auf der Strasse oder kommt von der Strasse. Streetfood eben.
Show-Cocking in schnörkellosen Freiluftküchen mit stromsparender Lebensmittelaufbewahrung und Plastikstuhl-Ambiente, schön große Hochglanzbilder für den Vieräugler wie mich auf der Non Clean Food Good Taste-Speisekarten, die auch mal das anpreist, was im Hotelzimmer in frischem und kostenlosem Zustand rumläuft... So liebe ich es.
Jede Essenswahl wie ein Überraschungsei, spiel darin herum, hab Spaß beim verzehren ( eher der Gegenüber ) und Spannung, wie lange es drin bleibt und wie der Schmerz und die Konsistenz beim Rauskommen ( siehe Punkt 13. ) ist oder was Onkel Google dir wohl bei der Recherche ausspuckt. Oft genug die WHO oder WWF Homepages. Alleine in Bangkok sollen über 50.000 von den mobilen Fastfood-Tempeln geben. Ein El Dorado für´s Gesundheitsamt. Das setzt natürlich ein urbanes Umfeld voraus.. aber selbst im tiefsten Dschungel taucht einer der 4,5 Milliarden Asiaten auf und läd dich zum Essen zu sich nach Hause ein.
10. Fruit-Shake, Magic-Mushroom-Shake, Bhang-Lassi
Eine Gaumenfreude sich aus verschiedensten exotischen frischen Früchten mit oder ohne allerlei Zutaten was quirlen zu lassen und die Kehle runterzuspülen.
Wenn man es mal schafft einen frisch gepressten Orangensaft ohne den Geschmack der letzten 5 Mischungen zu bekommen, ist man auch in den Genuss des heiligen Ganges-Wassers gekommen, das als Putzwasser dient.
Lecker...! Innerlich gereinigt.
Wo bekommt man sonst einen heiligen halben Liter Fruchtsaft für ein paar Kröten oder einen Shake aus der Durianfrucht, die himmlisch schmeckt, aber so abartig stinkt, dass in Hotelzimmern neben dem Schußwaffen-Verbot immer ein Not Allowed-Sign für Durians hängt.
13. Der Druckspüler
Nach wochenlanger klopapierfreier Pflege ist das Hinterteil weich wie ein Babypopo.
Statt den Reststoff wegzuschmirgeln werden die braunen Kollegen mittels Zuhilfenahme der Schlauchbrause in die Schüssel geschossen, was bei Ungeübten schon mal in die Hose gehen kann.
So ist der Linkshänder eben der Gearschte...
Zum Glück bin ich Rechtshänder, so ist wenigstens ein gewisses Maß an Dosierung gewährleistet. Die linke Hand wird ja zur Tastkontrolle und Ausweisung der Unwilligen und Hartnäckigen benutzt.
Backpacking mal anders definiert.
Und nach einer Woche Reis gibts ein Haufen davon.
Die Linke ist für´n Arsch, unrein und dreckig wegen dem Scheißeangeln und kann zur zwischenmenschlichen Interaktion nicht mehr genutzt werden.
Also wie die Rechte ... na ja, dann Petry heil.
Die Hinterlassenschaften der Streuwirkung eines zu fest gedrückten Abzuges wird genauso mit dem Druckspüler in den Bodenablauf weggespritzt wie ungebetene Zuschauer der Geheimsitzung, Freilandsnack´s wie Spinnen, Scolepender und die Kakerlakensippschaft zum Beispiel.
14. Religion
Da lasse selbst ich mich als Anhänger des Biffiismus, Atheismus und Sarkasmus von gelebtem Glauben anstecken und füttere die Buddha-Statur mit Wiskhy, lege paar Banana-Nutella-Pancakes ins Geisterhaus oder stecke der Wächterlöwen-Statue einen Happen Boiled Chicken ins Maul.
Kann ja nie wissen...
Picknick im heiligen Tempel bei Free-Wifi..?
Spontane Übernachtung im Kloster, abends mit dem Abt Chai-Tee trinken und philosophieren
oder morgens mit den Novizen auf dem Tempelvorhof kicken?
Kein Problem.
Daheim wird erst mal gefragt ob du Kirchensteuer zahlst und zum Essen gibts nur Oplaten.
18. Gerüche
Dieser Duft-Mix vor allem in Großstädten aus Gewürzen, grilled chicken, Abgasen, Urin, Schweiß, Abfall und du weißt, du bist wieder Zuhause.
20. Massagen
Die Rucksack-Verspannungen rauskneten, die Plattfüsse wieder richten und das Chi wieder fließen lassen, ohne das Tagesbudget zu sprengen.
23. Die Hütten
Hier paaren sich architektonischer Minimalismus und spartanisches Innendesign. Wichtiger sind Lage, Tür zum Abschließen, dass sich die Zahl der Untermieter in Grenzen hält und ein Bad.
Die Hütte auf dem Bild hatte kein Klo, d.h. Silvi bekäme ich da nicht rein.
24. Backpacking ist billig
Cheap...cheap...!
Das teuerste ist der Flug.
Man kommt mit wenig Talern über die Runden, dem Sparwahn ist keine Grenze gesetzt.
Mit zunehmendem Alter und vor allem seit Silvi wird zunehmend auf mehr Komfort bei der Unterkunft und Qualität beim Essen geachtet.
D.h. mindestens ein Zimmer mit Bad und Essen mit minimiertem Gesundheitsrisiko. Trotzdem kommt man, vor allem wenn man zu Zweit unterwegs ist, günstig über die Runden.
25. Heimkommen
Und feststellen, dass es zu Hause auch schön ist.
Auch in Zukunft werden da noch neue Dinge dazukommen...
2 Comments
Von all den Dingen die ich am BP am meisten liebte (past tense weil seit 2 jahren Papa und nun natürlich Samsonite Rollkoffer)war es Menschen wie Euch zu treffen. Gute Reise und immer Sonne. ciao
Danke für den lieben Kommentar, Niggel.
Wegen solchem Feedback schreiben wir gerne Blog´s 🙂
Und going-to-future zum Rollkoffer eine Tragerucksack angeschafft, rein mit dem Zweijährigen
und wieder raus auf die Piste…!
Grüße Chris und Silvi