Das erste mal Backpacking – Indien light
4. November 2016Indien: Don´t worry, be Hampi !
6. August 2016Badami, ein kleines Nest im Dekkan-Hochland in Karnataka, das wegen seine Höhlentempeln bekannt ist.
Abenteuerliche Straßen, die den Namen eigentlich nicht verdienen, führten mich mit dem Roller zu diesem Ort. Ich war damals heilfroh, zum Einbruch der Dunkelheit noch hier anzukommen und war ziemlich verwundert, dass hier so viel los war.
In einem Pilgerhotel konnte ich noch ein Zimmer ergattern, das eher einer Einzelhaftzelle glich.
Egal, mir tat der Allerwerteste weh von der Buckelpiste, die letzten Kilometer musste ich auch noch querfeldein fahren, im wahrsten Sinne des Wortes.
Irgendwie hat die Straße aufgehört. Also immer dem Pfeil des GPS-Gerätes folgen und den kürzesten Weg nehmen, meinem Hintern den Rest geben.
Der PKW hinter mir dachte wohl, ich weiß was ich tue und folgt mir durch die Rübenfelder.
Den Dreck der letzten hundert Kilometer habe ich beim Anblick des einzigen Wasserhahns im Hotel und die Menschenschlange davor dann auf mir gelassen, guter Sonnenschutz so ne Dreckschicht.
Konnte die letzten Tage auch nicht duschen und roch schon wie ein Straßenköter, ich passte mich also an.
Am nächsten Tag auf meiner Sightseeing-Tour kam ich am Agastya Lake vorbei, wo Frauen ihre Saris wuschen und auf den Treppenstufen gegenüber des Bhuthanatha Tempels zum Trocknen auslegten.
Na optimal, eine große Badewanne mit integrierter Seifenlauge für mich... und schlimmer wie in Varanasi das Ganges-Wasser konnte es hier nicht sein, das habe ich schließlich auch ohne Ausschlag überlebt.
Tausende Schulkids und alle sehen gleich aus
Es waren gerade wohl so etwas wie Schulausflugstage in Indien, Horden von Schulklassen durchstreiften die Höhlentempel mit den wohlklingenden Namen wie Höhle 1, Höhle 2, Höhle 3…
Rausgeputzt mit ihren Schuluniformen und dem Schulausweis um dem Hals standen sie an den Eingängen Schlange und sahen den frisch gebadeten Alien mit großen Augen an.
Da ich auffiel als einziger Ausländer wurde ich von den Aufsehern immer direkt reingewunken, vorbei an den kichernden Schulkids.
Von den ganzen Höhlentempeln habe ich nicht viel gesehen, dazu blieb bei den 4000 Selfies keine Zeit. Völlige Einsamkeit fand ich beim rumkrakseln um den See herum.
Versteckt in den Hängen zu den schroff aufsteigenden Felsen stehen halb verfallene und zugewachsene Figuren.
Affen, Mamuts, Tiger, Steinzeitmenschen, die das steinzeitige Leben darstellen schauen zwischen Felsen und Sträuchern hervor und muten hier etwas seltsam an.
Viel interessanter fand ich auch das Badami Fort, das auf dem roten Sandsteinfelsen über der Stadt thront. Vollkommen menschenleer, für die ganzen Schulklassen anscheinend uninteressant. Bei fast vierzig Grad aber auch ganz schön anstrengend hochzukrabbeln.