Freak Valley Festival
7. Juni 2018Ghostship Galeb
14. Juli 2018Rock om Gau und die Lubifee
Wochenende stand vor der Tür und es war mal wieder an der Zeit mit Tochter Lubi auf Tour zu gehen. So gar kein Plan, was wo gerade outdoormäßig abgeht wird Onkel Google befragt. Bei den Suchergebnissen fällt Rock om Gau-Das Festival ins Auge, ein Rockfestival mit Nachwuchsbands auf der Teufelsburg in Felsberg, quasi um die Ecke bei uns.
Bis dato noch nie was von der Veranstaltung gehört, obwohl das Open Air bereits mit Unterbrechungen seit 2001 stattfindet.
Das wär doch was... bietet so ein Rockfestival doch alles was man zur Kinderbespaßung eines Noch-Teens braucht: Auslaufzonen zum toben, laute Musik, reichlich Alk, Fastfood und Publikum, das durchgeknallte Kids gewohnt ist.
Wir waren zwar erst auf dem Freak Valley-Festival und fahren nächste Woche zum Rockfels-Festival auf der Loreley, aber ein Festival geht immer.
Camping auf der Teufelsburg
Also Moggi gepackt und mit meinen diabolischen Weibern zur Teufelsburg.
Campen an der Burg ist kostenlos, das hört sich schon mal gut an und falls die Veranstaltung nix ist, wird am Wohnmobil bei Schwenker und Bier gefeiert.
Wobei sich die Campingarea als Waldweg zur Burg rausstellt und die paar festen Stellplätze schon alle zugeparkt sind.
Das Festival läuft ja auch schon einen Tag lang bevor wir dort aufschlagen.
Rechts und links des Weges gibt´s kleine Wiesenstreifen, wo schon ein paar Zelte rumstehen und ich ackere mit dem 3,5 Tonner da mal eben rein. Zack... steckt Moggi im nassen Rasen fest. Verdammt... !
Erst mal Aussteigen und beim ersten Bierchen die Lage checken.
Ohne Allrad gräbt sich Moggi nur weiter ein. Mit versammelter Manpower aus den Nachbarszelten und Silvi am Steuer schaffen wir es schließlich den Karren aus dem Dreck zu ziehen und stellen ihn gegenüber auf ein vermeintlich trockeneres Plätzchen. Dort werden wir am nächsten Morgen aber das gleiche Ritual bei unserer Abfahrt abhalten müssen um raus zukommen. So hat der Flurschaden beiderseits des Weges wenigstens Symmetrie! Es ist jedenfalls ein landschaftlich geiler Stellplatz mit netten Nachbarn - was will man mehr?
Das Festivalgelände
Ein paar Bierchen später geht´s dann zur Burg auf das Rock om Gau-Gelände. Am Eingang befindet sich ein Toilettenhaus, eigentlich ausreichend für die Besucher des kleinen Festivals, wegen "Überfüllung" wird das aber zu späterer Stunde gesperrt und ab dann darf man auch offiziel in den Wald pinkeln.
Zur Schaffung einer Bier-Grundlage stehen auf der "schönsten Terrasse des Saarlandes" eine Curry- und eine Pizzabude bereit... haben wir gleich mal getestet und für gut erachtet.
Weiter zum Bierstand, bzw. erst mal Bons für Getränke besorgt. Es stehen mehr Leute hinter der Theke als davor, auf der Burg sind gerade mal ein paar Dutzend Leute versammelt, die momentan eher die Sonne genießen, als die Band auf der kleinen Bühne. Lubi jedenfalls hat beschlossen die Promillekurve nach oben zu drehen und schwenkt von Bier auf Sex on the Beach um. Papa Chris folgt mit Whisky-Cola. Bonus-Mama Silvi bleibt bei Bier, als halbwegs nüchternes Eingreifkommando, falls die Vater-Tochter-Kombi nicht zu bremsen ist.
Ich bin eine Fee!
Während Töchterchen sich zur 0,5-Promille-Grenze hoch nuckelt, mutiert der Trinkhalm im Cocktailbecher zu ihrer Verzückung zum Zauberstab und Lubi zur Fee.
Jetzt wird alles verzaubert was nicht schnell genug in Deckung gehen kann und die Fee Lubi schwebt durch das tanzfaule Festivalvolk, den Feenstab wie ein Dirigent zur Mucke irgendeiner Pussyband schwingend.
Der Sänger steht oben ohne auf der Bühne und Lubi transformiert zur bösen Fee.
Der Anblick scheint ihr überhaupt nicht zu gefallen...
Die Versuche Yeti am Mikro mit dem Feenstab Klamotten über die behaarte Brust zu zaubern scheitern ebenso wie ihre lautstarken "Zieh dir ein T-Shirt an!"-Rufe.
Stiftet wohl eher Verwirrung bei der Band, schreien doch normalerweise vor der Bühne rumhüpfende Teens das genaue Gegenteil.
Später steht die Hardcoreband Additional Time auf der Bühne.
Eigentlich ja nicht so unser Musikgeschmack.
Aber die Gruppe rockt gut ab. Schon am Anfang hechtet der Sänger von der Bühne runter und rammt dabei Lubi fast den Zauberstab aus der Hand.
Scheint Eindruck zu machen, den jetzt schreit die Fee "Zieh dein T-Shirt aus!".
Was bei der neben ihr stehenden Sänger-Oben-Ohne-Band wieder für Verwirrung sorgt. Einer von denen fragt Töchterchen warum der sein T-Shirt ausziehen soll und ihr Sänger seines anziehen sollte?
"Weil euer Sänger nicht meinem Schönheitsideal entspricht!" so die inhaltsgemäße Antwort.
Die Erziehung wirkt: immer die Wahrheit sagen....!
Pinzessin Lubifee gibt alles und versucht die Leute zum tanzen vor die Bühne zu zerren, was manchem Pupertierenden die Schamesröte ins Gesicht treibt.
Die meisten Leute stehen noch steif vor der Bühne als wären sie in mystische Meditation verfallen.
Hat der Festivalname was mit der buddhistischen Silbe "Om" und doch nichts mit dem aus dem Saarländischen übersetzten "Rock auf dem Gau" zu tun? Zu viel Alk intus oder zu wenig...?
Zieh dein T-Shirt aus!
Nach dem zweiten Song von Additional Time schreit die Lubifee schon Zugabe und der Sänger fragt ob die junge Dame jetzt erst aufgewacht ist.
Aber immerhin ist Sie die Einzigste, die Gas vor der Bühne gibt, honoriert er.
Und endlich ist der Bann gebrochen, Lubi´s versprühter Tanzstaub fängt an zu wirken und die Menge kommt langsam in Fahrt.
Der Spross meiner Lenden ist eh schon auf der Überholspur, irgendwann steht die Rampensau auch noch auf der Bühne und wedelt zwischen den Hardcore-Musikern ihren Zauberstab.
Den Sänger bringt sie am Schluß auch noch aus dem Konzept, als sie ihm etwas ins Ohr säuselt und er verdutzt zum Publikum sagt: "Die will mein T-Shirt haben!" Das bekommt sie zwar nicht, aber dafür ein handsigniertes Bandshirt und Cocktails mit neuen Feenstäben.
Schüchternheit habe ich ihr jedenfalls nicht vererbt. Lange vorbei die Zeiten als es hieß: "Oooohh...Papa!!! Du bist peinlich!". Hätte ich Schamgefühl, wärst du mir jetzt wieder peinlich, Tochter! Aber nicht nur deswegen hab ich dich so lieb!
Auf der Teufelsburg, die eigentlich Neufelsberg heisst, soll einst Metal-Ritter für ein Duell einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben und hat dabei seine Seele verkauft.
Seine Schreie sollen ab und an zu hören sein, wenn er in die Hölle fährt.
Ausser an den zwei Tagen im Jahr, wenn oben auf der Burg der Teufel los ist, da wird sein Gejammer von lautem Rock übertönt.
Rock om Gau war klasse, ein kleines aber feines Festival in der Region in einer klasse Location. Dank an die Veranstalter für den Spaß! Wir werden nächstes Jahr bestimmt wieder mit Feenunterstützung dabei sein.
Pussy-Update:
Da mittlerweile bereits die zweite Chantalle weint, haben wir beschlossen sämtliche Erwähnungen und Bilder irgendeiner Band zu löschen. Der Klügere gibt nach und wir respektieren fehlende soziale Intelligenz.
Sorry, dass erwachsene Menschen nicht mit der situationsgerechten Antwort eines Teens umgehen können. Wir hatten dies vorausgesetzt - unser Fehler!
Da wir uns aber unsere ehrliche Berichterstattung nicht nehmen lassen, bleibt der Absatz....Chantalle-freundlich, aber immer noch Ernst gemeint!
Festivalfotografie und DSGVO
Festivalbesucher sind in der Regel ganz entspannt, was das Thema angeht und posen gerne für die Festivalfotografen.
Meistens weiß man dabei allerdings nicht, für welches Magazin man gerade fotografiert wird.
Damit am Ende keiner einen auf „DSGVO-Blödmann“ machen kann, sind wir so vorgegangen:
1. Wir haben jeden vorher um Erlaubnis gefragt (Fokus auf der Person).
2. Wir haben unsere Visitenkarte mit den Worten „Hier findest du dein Bild“ verteilt.
So bekommt jeder der fotografiert wurde die Chance sein Bild zu prüfen und kann bei Bedarf von seinem Widerrufsrecht Gebrauch machen.
2 Comments
“Weil du hässlich bist!” Der hätte glatt von mir sein können. Meine Mama hat mir auch immer gesagt, ich solle bei der Wahrheit bleiben. Immer! Die schmerzt manchmal, aber so ist das halt. Spiegelung, Spieglein an der Wand führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis!
Zwei Gedanken noch: 1. Lubi ist endcool! Bei den Grimassen weiß man sofort, wer der Papa ist! 2. Nummer 4 im Feen-Bunde fehlt! Heeeeul!
Immer auf Mama hören, vor allem wenn sie Ria heisst!
Dann steht das Motto des nächsten Treffens schon mal fest:
Blogger goes Fairytale!