Lost Place – Bureau Central De Wendel
2. März 2018Test Fotofabrik.de
7. März 2018Die Feste Obergentringen (französisch Fort de Guentrange) ist eine Befestigungsanlage im damals zum Deutschen Reich gehörenden Diedenhofen (Thionville) in Lothringen, Département Moselle, im Nordosten Frankreichs.
Auf einem 318 Meter hohen Hügel über dem Moseltal.
Gleich bei uns im Saarland hinter der Grenze also.
Bei einem Abstecher zu unseren Nachbarn haben wir uns das alte Bauwerk mal angesehen. Leider war an dem Tag das Museum auf dem Gelände geschlossen.
Aber auch so lohnte sich der Besuch der Feste Obergentringen.
Historie
1897 erlies das Kriegsministerium des Deutschen Reiches einen Erlass zum Bau der Festung um das 1870/71 eroberte Elsass-Lothringen zu schützen, speziell die Eisenbahnknotenpunkte Metz und Diedenhofen.
Die sogenannte Moselstellung mit Werken um Metz, Illingen, Gentringen und Königsmachern wurden gebaut, wichtig für die Durchführung des Schlieffen Plans.
Also der Plan den französischen Nachbarn über Belgien und Luxemburg in den Rücken zu fallen und danach Russland zu überrollen.
Der Bau von Obergentringen für 17 Millionen Goldmark als nördlichster Punkt der Moselstellung dauerte von 1899-1905, die auf dem rechten Moselufer gelegenen Festen Illingen und Königsmachern wurden zwischen 1905 und 1911 bzw. 1908 und 1914 errichtet.
Im Ersten Weltkrieg nahm die Festung nicht an Kampfhandlungen teil, dazu lag sie zu weit von der Front weg.
Nach 1918 wurde Obergentringen französisch und wurde der Maginotlinie eingegliedert, 1940 kam sie zurück ins Reich und von der Wehrmacht genutzt, 1944 besetzten die Amis den Klotz und von 1946 bis 1971 machten die Franzosen ein Munitionslager daraus.
Danach vergammelte die Festung und wucherte zu, bis 1986 eine private Vereinigung Rohdungsarbeiten durchführte, Panzertürme, Motoren und andere Anlagen instand gesetzt hat und seitdem kann die Festung Obergentringen mit seinem Museum besucht werden.
Die 45 Hektar große Festung unterscheidet sich von anderen in dem Zeitraum gebauten Festungen mit dem üblichen abgegrenzten Areal und den gezackt verlaufenden Festungsgraben.
Auf dem Gelände befinden sich Turmgeschützbatterien mit je 4 Drehtürmen, betonierte Kasernenanlagen für fast 2000 Mann, unterirdisch verbundene Unterstände und Beobachtungsposten.
Uns hat der Ausflug in die zugewucherte Festung mit seinen vielen versteckten Winkeln gut gefallen und kommen sicher wieder mal hier her.
Ausser der Festung hier gibt es ja noch genügend andere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung!