Vang Vieng – Himmel neben entschärfter Hölle
29. Dezember 2016Good morning Vietnam – Reiseroute
12. Januar 2017Phonsavan - Die Ebene der Tonkrüge
Eigentlich sind die Teile aus Stein und befindet sich in der Provinz Xieng Kouang in Laos in der Nähe der Stadt Phonsavan.
Hunderte Krüge in der Größe von einem halben bis drei Metern, 600 kg bis zu einer Tonne schwer, der Größte wiegt um die fünf Tonnen.
Wahrlich gigantisch, das merkt man erst wenn man davor steht. Bei manchen ist findet auch noch einen Deckel zu finden, darauf oder daneben liegend.
Über die Krüge weiß man wohl kaum etwas, Archäologen schätzen das Alter auf 2.000-3.000 Jahre, Andere auf über 10.000 Jahre.
Woher der Sandstein kommt, weiß man auch nicht, da sich im Umkreis von 100 km nichts derartiges befindet.
Wer die Erbauer waren? Unbekannt. Sinn und Zweck?
Grabstätten oder Trinkgefäße der geheimnisvollen Khon Paet Sook, der Acht-Ellen-Menschen...?
Am besten gefällt mir die Idee, dass sie zur Lagerung von Laolao ( Reisschnaps ) oder Whiskey dienten, Whiskey-Buckets a la Fullmoon-Party für Rübezahl.
Ich muss mal googeln, was die Theorie von Erich von Däniken ist…
scattered with landmines
WARNING! Don’t leave the mark tracks as the area ist scattered with landmines
Jedenfalls war es für mich ein mystischer Ort, überall die Tonkrüge wie Pickel in der Landschaft.
Zwischendurch mal ein paar Bombenkrater. Die Amis haben während des Vietnam-Krieges Millionen Tonnen Bomben über Laos abgeschmissen, so auch hier über den Tonkrügen.
Charly, der Viet Cong hatte sich hier eingerichtet, was interessiert dann schon jahrtausendealtes Kulturgut.
Oder dass Laos damals neutral war.
Zwischen 1964 und 1973 wurden von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 580.000 Fliegerangriffen bis zu zwei Millionen Tonnen Bomben über Laos abgeworfen.Über Laos wurden mehr Bomben abgeworfen als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen.
Nicht verwunderlich also, dass du in Laos zum pinkeln nicht bedenkenlos einfach in die Büche springen kannst.
Erst wenige Gegenden sind geräumt und frei von Überbleibseln des „Schmutzigen Krieges“.
Alleine von den „Bombies“– tennisballgroße Explosivkörper von Streubomben – wurden 270 Millionen abgeworfen und rund 30 Millionen sind beim Aufschlag nicht detoniert.
So sind bisher auch nur drei Lagerstätten der etwa ein Dutzend von der MAG ( Mines Advisory Group ) freigeräumt und zugänglich.
Zumindest teilweise. Mit Hinweistafeln wird man darauf hingewiesen, sich nur zwischen den markierten Bereichen aufzuhalten.
Schon ein komisches Gefühl. Besonders wenn du in der Ferne die Minenräumer mit ihren Detektoren bei der Arbeit siehst oder wenn die mobilen Minenräumer an dir vorbeiziehen und in den „roten“ Bereich zum Grasen trotten.
Die Einheimischen nutzen die von der MAG entschärften Minen- und Bombenteile zur Verzierung von Allerlei.
Ob Blumenvase, Zaun, Sessel, Brückenpfosten, Hauspfeiler oder Souvenirs, dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Schon etwas skurril..
Thong Hai Hin (Site 1)
Diese umfasst eine bemerkenswert große Anzahl an Tonkrügen und liegt ungefähr 15 km von Phonsavan.
In diesem Gebiet kann man ungefähr 250 Exemplare der Tonkrüge finden.
Hierbei handelt es sich auch um die größte Ansammlung.
Das interessante „War Museum“ befindet sich am Eingang zur Jarsite.
Hai Hin Phu Salato (Site 2)
Die zweite größere Ansammlung von Tonkrügen umfasst insgesamt ca. 90 Krüge.
25 km südlich von Phonsavan und ist gut über das bestehende Straßennetz zu erreichen.
Das letzte Stück des Weges ist jedoch noch zu Fuß zurück zu legen, bei 40 Grad echt schweißtreibend.
Die Krüge liegen viele zwischen Bäumen, die wieder Schatten spenden.
Hai Hin Lat Khai (Site 3)
Liegt etwa 35 km von Phonsavan entfernt.
Hier finden sich, in unmittelbarer Nähe des Dorfes Ban Xieng Di, ungefähr 150 der Whiskey-Buckets.
Man muss die letzten 2 Kilometer durch Reisfelder wandern, um dorthin zu gelangen... herrlich.
Auf dem Rückweg hat uns eine Frau in ihrer Hütte noch ein Süppchen gekocht, an der ich noch am nächsten Tag meinen Spaß hatte.
Nebensaison
Wir waren im Mai dort, außerhalb der Hauptsaison.
Deswegen waren keine Touristen anzutreffen, vielleicht kommt in diesen Ecken auch kaum Jemand.
Unerträglich warm war es, aushalten konnte man es nur im Schatten oder auf dem Roller mit Fahrtwind.
Mit dem sind wir durch die hügelige Savannenlandschaft von einer Site zur nächsten gedüst. Ein El Dorado für Fotografen.
Phonsavan selbst hat nicht viel zu bieten.
60.000 Einwohner und am besten macht man dort das, was die Einheimischen auch den ganzen Tag machen, ab in den Schatten mit einem kühlen Beer Lao.